Porträt von Clarence Gagnon Clarence Gagnon

Clarence Gagnon Gemälde Reproduktionen 1 von 1

1881-1942

kanadischer post-impressionistischer Maler

Geboren am 8. November 1881 im bescheidenen Dorf Sainte-Rose in Québec, entwickelte sich Clarence Gagnon zu einem der feinfühligsten Interpreten der ländlichen kanadischen Landschaft. Obwohl seine Laufbahn ihn häufig nach Europa führte - insbesondere ins künstlerische Zentrum des frühen 20. Jahrhunderts, Paris - blieb seine innere Orientierung fest auf die Region seiner Kindheit gerichtet. In den Laurentiden und in Charlevoix fand er nicht nur künstlerische Anregung, sondern auch eine Art Identität. Sein Blick war geprägt von genauer Beobachtung - selbst wenn er anderswo malte, blieb die Vorstellung von Frankreich-Kanada seine wichtigste Inspirationsquelle.

Schon früh wurde sein Talent zu Hause gefördert, vor allem von seiner Mutter. Sein Vater hingegen bevorzugte eine bodenständigere Laufbahn und strebte eine kaufmännische Ausbildung für ihn an. Doch bereits mit sechzehn Jahren begann Gagnon ein Studium der Malerei bei William Brymner an der Art Association of Montreal. Brymners Unterricht - geprägt von Struktur und zugleich Offenheit für Neues - erwies sich als prägend. Entscheidend war auch die Unterstützung des Kunstmäzens James Morgan aus Montreal, der Gagnons erste Arbeiten förderte und ihm mit einem monatlichen Stipendium das Studium in Europa ermöglichte.

An der Académie Julian in Paris studierte Gagnon bei Jean-Paul Laurens, einem der letzten akademischen Realisten. Laurens’ strenge Zeichenschulung hinterließ bleibende Spuren. Gagnon entdeckte in Paris auch die Welt der Druckgrafik, die seiner Linie und Detailgenauigkeit entsprach. Bereits 1905 erhielt er eine ehrenvolle Erwähnung für seine Radierungen auf dem Salon der Société des artistes français - bemerkenswert für einen so jungen Künstler.

In dieser Zeit begegnete er James Wilson Morrice, einem weiteren kanadischen Künstler in Paris, mit dem er gemeinsam skizzierte. Gagnon übernahm Morrices Methode, direkt vor Ort zu malen - rasch, intuitiv, atmosphärisch. Nach seiner Rückkehr nach Kanada 1908 wandte er sich intensiv der Region Baie-Saint-Paul zu, deren Geografie und Lebensweise ihn zeitlebens begleiten sollten. Seine Darstellungen des ländlichen Québec, durchzogen von erzählerischen Momenten, sind nicht bloße Idyllen, sondern Ausdruck kultureller Verbundenheit.

Zwischen 1909 und 1914 pendelte Gagnon zwischen Kanada, Frankreich und Norwegen, stets mit dem Ziel, seine Skizzen in ausgearbeitete Gemälde zu überführen. Der Wendepunkt kam 1913 mit einer Einzelausstellung in Adrien M. Reitlingers Pariser Galerie. Von da an konzentrierte sich Gagnon fast ausschließlich auf kanadische Winterlandschaften - eine Umgebung, die ihm erlaubte, Kontraste von Licht und Schatten sowie klare Linien und kräftige Farben auf eine beinahe abstrakte Weise zu gestalten. Mit nur vier selbst hergestellten Pigmenten - Weiß, Rot, Blau und Gelb - erschuf er Bilder von formaler Klarheit und poetischer Zurückhaltung.

In seinen Winterdarstellungen ist der Schnee kein leeres Weiß, sondern eine Fläche voller Farbnuancen, Lichtreflexe und Strukturen. Die Dörfer, oft klein und in die Landschaft eingebettet, vermitteln keine Romantik, sondern Kontinuität und Ruhe. Gagnons Kompositionen sind sorgfältig konstruiert - keine Impressionen, sondern visuelle Verdichtungen von Erinnerung und Beobachtung.

Zwischen 1924 und 1936 lebte Gagnon erneut in Paris. In dieser Zeit widmete er sich vor allem der Buchillustration. Seine Arbeiten zu Le Grand Silence blanc (1928) und Maria Chapdelaine (1933) vereinten seine zeichnerische Präzision mit seiner tiefen Kenntnis des kanadischen Alltags. Die feinen, stimmungsvollen Illustrationen wurden in Frankreich geschätzt und machten ihn über die Grenzen Kanadas hinaus bekannt.

Trotz der geographischen Distanz blieb seine Bindung an Kanada ungebrochen. „Dort male ich nur kanadische Themen, ich träume nur von Kanada“, erklärte er 1931. Für Gagnon war die Landschaft seiner Heimat nicht austauschbar. In diesem Sinne war er weniger Nationalist als ein Künstler, dessen Imagination fest verwurzelt war.

1936 kehrte Gagnon endgültig nach Kanada zurück. Er starb am 5. Januar 1942 in Montreal im Alter von einundsechzig Jahren. Er war seit 1922 ordentliches Mitglied der Royal Canadian Academy of Arts und wurde unter anderem mit dem Trevor Prize des Salmagundi Club of New York ausgezeichnet. Um seine Werke vor Fälschungen zu schützen, hinterließ er auf der Rückseite seiner Leinwände einen Daumenabdruck - eine stille Geste der Authentizität.

Clarence Gagnons Vermächtnis liegt in seiner Fähigkeit, das Lokale in das Allgemeingültige zu überführen. Mit formaler Disziplin, einer feinen Lichtbeobachtung und kultureller Tiefe verwandelte er Québec in eine innere Landschaft - voller Stille, Rhythmus und Gedächtnis.

11 Clarence Gagnon Gemälden

Rue du Canal, Moret-sur-Loing, 1908 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Rue du Canal, Moret-sur-Loing 1908

Ölgemälde
€473
SKU: GAC-14768
Clarence Gagnon
Originalmaß: 51.4 x 63.5 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

In den Laurentians, Winter, 1910 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

In den Laurentians, Winter 1910

Ölgemälde
€538
SKU: GAC-14769
Clarence Gagnon
Originalmaß: 60 x 81.3 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

Straßenszene, Quebec bei Nacht, c.1917 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Straßenszene, Quebec bei Nacht c.1917

Ölgemälde
€460
SKU: GAC-14770
Clarence Gagnon
Originalmaß: 56.4 x 74.4 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

Abend an der Nordküste, 1924 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Abend an der Nordküste 1924

Ölgemälde
€588
SKU: GAC-14771
Clarence Gagnon
Originalmaß: 77 x 81.6 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

Ein Laurentian Gehöft, c.1919 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Ein Laurentian Gehöft c.1919

Ölgemälde
€453
SKU: GAC-14772
Clarence Gagnon
Originalmaß: 51.5 x 66 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

Dorfszene in den Laurentian Mountains, 1925 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Dorfszene in den Laurentian Mountains 1925

Ölgemälde
€697
SKU: GAC-14773
Clarence Gagnon
Originalmaß: 89.2 x 130.7 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

Der Teich, Oktober, c.1921 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Der Teich, Oktober c.1921

Ölgemälde
€706
SKU: GAC-14774
Clarence Gagnon
Originalmaß: 74.3 x 95 cm
National Gallery of Art, Ottawa, Canada

Straße in einem Québecer Dorf, Winter, 1920 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Straße in einem Québecer Dorf, Winter 1920

Ölgemälde
€701
Leinwand-Kunstdruck
€55.01
SKU: GAC-14775
Clarence Gagnon
Originalmaß: 56.5 x 74.2 cm
Art Gallery of Ontario, Toronto, Canada

Die Eisbrücke, Québec, n.d. von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Die Eisbrücke, Québec n.d.

Ölgemälde
€466
Leinwand-Kunstdruck
€53.68
SKU: GAC-14776
Clarence Gagnon
Originalmaß: unbekannte
Musée du Québec, Quebec City, Canada

Wintermorgen in Baie-Saint-Paul, c.1926/34 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Wintermorgen in Baie-Saint-Paul c.1926/34

Ölgemälde
€561
Leinwand-Kunstdruck
€53.82
SKU: GAC-14777
Clarence Gagnon
Originalmaß: 54.6 x 73.7 cm
Musée du Québec, Quebec City, Canada

Nach dem Sturm, c.1922 von Clarence Gagnon | Gemälde-Reproduktion

Nach dem Sturm c.1922

Ölgemälde
€327
SKU: GAC-16881
Clarence Gagnon
Originalmaß: 16 x 23.5 cm
Privatsammlung

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